Liebe Besucherinnen, liebe Besucher!

 

Unmittelbar neben der Quirinus-Basilika in Neuss, im Durchgang vom Münsterplatz zum Freithof, steht ein Denkmal, das an einen der bedeutendsten Kirchenmänner unserer Zeitgeschichte erinnert, an Josef Kardinal Frings. Kardinal Frings hat in schwierigster Zeit nach dem II. Weltkrieg bis zu den ersten Jahren nach dem II. Vatikanischen Konzil (1942–1969) das Kölner Erzbistum geleitet. Unvergessen ist sein Eintreten für die in Not leidende Bevölkerung bei den Besatzungsmächten.

Er darf in gleicher Reihe mit Konrad Adenauer genannt werden. Beide waren die prägenden Gestalten für die politischen und gesellschaftlichen Neuanfänge nach 1945. Mit seiner berühmten Silvesterpredigt 1947 setze er ein deutliches Zeichen für die nach den Kriegswirren in Trümmern lebenden Menschen, als Hunger und Frost zusätzlich Hundertausende in den Tod trieb. Er erlaubte das Stehlen von Kohlen, was der kölschene Sprachgebrauch mit „fringsen“ übersetze; ein Wort, dass auch heute noch der Duden erläutert. Frings war Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz. Mit der Gründung von Misereor und Adveniat hat er nach den Kriegswirren den Blick der deutschen Katholiken auf Hunger und Krankheit in der Welt und die Nöte der Kirche in Lateinamerika gelenkt. Er gehörte zu den einflussreichen Vätern des II. Vatikanischen Konzils.

 

Doch das alles liegt viele Jahre zurück. Bilder und Ereignisse verblassen, wenn sie nicht in der Erinnerung festgehalten werden. Das war der Grund, 1996 die Josef-Kardinal-Frings-Gesellschaft zu gründen, um Leben und Wirken dieses bedeutenden Kirchenmannes, der verehrt, respektiert, bewundert und geachtet wurde und wird, lebendig zu halten.

Zunächst wurde dem „Neusser Kardinal“ in seiner Heimatstadt ein Denkmal gesetzt. Es folgten Bodenplatten um das Denkmal, die über die großen Werke von Josef Frings erzählen. Im Jahre 2006 wurde auf Initiative der Gesellschaft die  viel befahrenen Südbrücke zwischen Neuss und Düsseldorf in die „Josef-Kardinal-Frings-Brücke“ offiziell umbenannt. 

Ende 2012 entstand die Idee, ein weiteres Buch über Frings zu verfassen. Das Besondere der Lektüre: Zeitzeugen, die ihren Bischof noch selbst erlebt hatten, kommen in diesem Buch zu Wort. Und es gibt das Heft, dass wir gemeinsam mit den Heimatfreunden herausgegeben haben, und das den Leser auf die Spurensuche des Kardinals durch seine Heimatstadt leitet.

  

Ob Kardinal Frings in seiner Neusser Zeit einem Schützenzug angehörte oder mitmarschiert ist, ist nicht verbrieft. Er wird aber sicherlich von seinem Elternhaus aus so manche Parade und manches schützenfestliche Treiben miterlebt haben.

Später, wenn Neusser mit ihm, dem Erzbischof ins Gespräch kamen, erkundigte sich der Kardinal danach, wer denn gerade in Neuss Schützenkönig sei. Denn wie jeder gute Neusser wollte auch er wissen, wie es um das Schützenwesen in der Stadt bestellt war. Eine ganz besondere Tradition der Gesellschaft ist, mit dem amtierenden Schützenkönig, Mitgliedern und Gästen an der Grablege von Kardinal Frings im Hohen Dom zu Köln Andacht zu halten und dem verstorbenen Erzbischof an seiner letzten Ruhestätte einen Kranz abzulegen und ihn, dem Neusser Ehrenbürger, so zu „ehren“. 

Bei einem dieser Besuche, es war im Schützenjahr 2010/2011, hatte der amtierende Schützenkönig Werner Kuhnert und seine Königin Carmen die Idee, ihren Schützenorden JKF zu widmen. Der Orden zeigt die Kardinal-Frings-Brücke, die Neuss und Düsseldorf verbindet, den Rhein, die Denkmäler von Frings und Jan Wellem, die sich unterhalb des Neusser Stadtwappens begegnen. Ergänzt wird das Motiv durch das Abzeichen der Neusser Scheibenschützen, der Gesellschaft, der Werner Kuhnert angehört. Einer der großen Neusser Schützenkorps, das Grenadierkorps, hat eine eigene Korpsfahne zu Ehren von Josef Kardinal Frings fertigen lassen. Stifter dieser Fahne ist die ehemalige Majestät Horst Drovak. Das alles zeigt, wie sehr die Schützen in unserer Stadt mit unserer Kirche und unserer Gesellschaft verbunden sind. Mit der Kranzniederlegung, dem Schützenorden und der Fahne hat Josef Kardinal Frings seinen Platz im heimatlichen Brauchtum seiner Vaterstadt. 

 


Denkmal

Das von Prof. Elmar Hillebrand geschaffene Denkmal steht zwischen der Neusser Quirinus-Basilika, der Krämerstraße und dem Freithof.

Brücke

Auf Beschluss der beiden Stadträte Neuss und Düsseldorf trägt die ehemalige Südbrücke den Namen Josef-Kardinal-Frings-Brücke.

Buch

Im  Bachem Verlag ist ein Buch über den legendären Kardinal Josef Frings erschienen. Mit vielen Dokumenten, Informationen von Zeitzeugen und einem  beachtlichen Bildmaterial.


Fahne

Orden

Gemälde


Horst Dvorak (Schützenkönig 2007), stifte dem Neusser Grenadierkorps die Frings-Fahne.

Am Königsehrenabend 2011 verlieh der Neusser Schützenkönig Werner IV. Kuhnert über 2.000 Schützen seinen Orden. 

Politische und kirchliche Würdenträger, Industrielle und Ärzte ließen sich von dem Porträtisten malen. 


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