Der Maler

Paul Flögerhöfer

 

Geboren am 10. Juni 1905 in Remscheid, gestorben am 27. Dezember 1984 in Uellendahl-Katernberg, Wuppertal.

 

Es geschieht nicht selten, dass bergische Künstler gerade das scheuen, was Kunst erst zum Erleben macht: die Öffentlichkeit. Paul Flögerhöfer fand trotz seiner Zurückhaltung eine Nische in diesem Metier. Er porträtierte Zeitgenossen und ließ seine Werke gleich dort, wo sie besonders erwünscht waren, nämlich im Haushalt der Auftraggeber.

 

Bereits mit 15 Jahren war er an die Kunstgewerbeschule in Barmen aufgenommen worden, zwei Jahre später begann er ein Malstudium an der Akademie Düsseldorf, übersprang dort gleich die ersten Klassen und erhielt schließlich ein Meisteratelier. Nach dem Abschluss ließ er sich als freier Maler in Ransdorf nieder.

 

Später bezog er ein Atelier in Uellendahl-Katernberg. Dort starb er am 27. Dezember 1984.

 

 

Politische und kirchliche Würdenträger, Industrielle und Ärzte ließen sich von dem Porträtisten malen. Die französischen Impressionisten hatten es ihm  angetan, er   liebte  duftige   Farben, Rosa und pastellenes  Blau. Meistens kam er ohne Vorzeichnung und mit schnellen,  sicheren Pinselstrichen zum Ergebnis, das weniger der äußeren Hülle als vielmehr dem Wesen nach spürte.

 

Die schnelle Erfassung vermittelte Zeitgenossen oftmals den Eindruck einer Improvisation, zeugte aber von einer besonderen Gabe, das Wichtige mit raschem Blick zu begreifen und es ebenso markant, ohne Beiwerk auf die Leinwand zu bringen.

 

Sicherlich kann das Porträt des Erzbischofs von Köln, Josef Kardinal Frings als ein besonders schönes Beispiel dieser Kunst gesehen werden. Die Reduktion des markanten Gesichtes des Kölner Erzbischofs auf das Wesentliche, zeugt  von  einem  Höchstmaß von verstandesmäßiger Intelligenz und Disziplin.

 

Das Porträt war bei bergischen Künstlern seiner Zeit kein gängiges Subjekt. Man zog Landschaften vor, was angesichts der hügeligen Idylle nur zu verständlich erscheint. So hatte Paul Flögerhöfer auch gleich das Lob der Presse auf seiner Seite, als er zu Beginn des zweiten Weltkriegs erstmals an die Öffentlichkeit trat.

 

Als „rasanter Aufstieg eines zuvor fast Unbekannten" erschien sein Werdegang. Einen Platz neben Edgar Degas attestierte man ihm, da er ebenso die Bühne liebte. So wurde das Porträt der Schauspielerin Ursula Kerp als „Madame Butterfly" eine seiner bekanntesten Hinterlassenschaften.

 

Leider ist dieser Maler heute ein wenig aus unserem Blickfeld verschwunden. Dies kann keine Aussage über die Qualität der Bilder zulassen.In renommierten Kunstsammlungen, u. A. dem Museum Baden in Solingen und dem Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal, sind Werke des Künstlers vertreten.


Auf Initiative und Vermittlung von Dr. Heinz Günther Hüsch konnte die Gesellschaft das Ölgemälde  erwerben. Der Kunst- und Antiquitätenhändler Engelbert Pauls aus Neuss hatte das von ihm erworbene Originalbild zuvor noch restaurieren lassen.


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